Aufgrund der Verbreitung des Corona-Virus müssen Kinder von ihren Eltern überwiegend zuhause betreut werden. Der Arbeits- und Familienalltag stellt Eltern dadurch täglich vor eine große Herausforderung: Stundenlanges Sitzen am Schreibtisch im Homeoffice. Keine sozialen Kontakte oder Turnstunden. Kein gemeinsames Spielen und Austoben. Der dadurch erzeugte Bewegungsmangel birgt hohes Konfliktpotential: Vor allem Kinder haben ein großes Bedürfnis nach Bewegung. Da kann in der Familienwohnung schon einiges zu Bruch gehen. Um mit dieser Situation als Elternteil gut umgehen zu können, haben wir für euch Tipps und Tricks für einen entspannten und bewegten Familienalltag in der Krisenzeit zusammengestellt:
Klare Regeln formulieren
Um entspannt im gemeinsamen Haushalt zu leben, braucht es klare Richtlinien und Regeln, die als Orientierungshilfe gelten und an die sich jedes Familienmitglied halten kann. Wichtig ist, dass jede Familie ihre eigenen Regeln individuell, klar und verbindlich vereinbart. Kleinkindern müssen die Regeln gut und einfach erklärt werden, damit sie sich auch daranhalten können. Mit älteren Kindern können sie auch gemeinsam vereinbart und aufgeschrieben werden. Richtlinien müssen so gestaltet werden, dass sich jeder Bewohner und jede Bewohnerin des gemeinsamen Haushalts wohl fühlt. Es ist wichtig, dass sich alle Erwachsenen über die Regeln und Grenzen einig sind und sie einhalten.
Schafft einen klaren Tagesablauf!
Schafft euch ein Familienumfeld, das sich durch feste Abläufe, gemeinsame Rituale und vereinbarte Regeln auszeichnet. Das bietet allen Familienmitgliedern Sicherheit und Transparenz. Rituale sind für Kinder sehr wichtig, da sie eine Strukturierungs- und Orientierungshilfe sind. Sie halten sich an Regeln und Vereinbartes, weil es für sie selbstverständlich ist, dass das so gemacht wird. Ein sehr großartiges Ritual können Bewegungssequenzen im Alltag sein. Nach dem Aufstehen die Treppen auf und ab, Gymnastikball statt Schreibtischstuhl oder der tägliche Spaziergang am Nachmittag können dafür Beispiele sein.
Übungen und Spiele auch in kleinen Wohnungen
Kinder, die sich regelmäßig bewegen, sind ausgeglichen, nehmen ihren Körper wahr und können Impulse besser steuern. Deshalb sollten sich Familien auch während der Ausgangssperre regelmäßig bewegen, auch wenn die Wohnung sehr klein ist. Wir stellen hier einige Spiele und Übungen vor, die in Wohnungen durchgeführt werden können:
Gegenstände suchen:
Die Kinder laufen durcheinander, ein Elternteil ruft laut einen Gegenstand und die Kinder müssen diesen rasch finden und berühren.
Zielschießen
Es wird ein Gefäß (Kochtopf, Wäschekorb) aufgestellt und ca. 2m davon entfernt eine Markierung (Seil) am Boden platziert. Jedes Kind sucht sich fünf wurffeste Gegenstände aus, die es von der Markierung in das Gefäß wirft. Wer die meisten Treffer erlangt hat das Spiel gewonnen.
Boden berühren verboten!
Es werden viele verschiedene „Inseln“ (Kissen, Karton, Bücher, Stühle, Teppich usw) am Boden im Raum so verteilt, dass es möglich ist, von Insel zu Insel zu springen und auf ihnen zu balancieren. Wer von einem Gegenstand hinunterfällt, scheidet aus dem Spiel aus.
Wüstenblume
Die Kinder bauen gemeinsam mit ihren Eltern einen Parcour für ein Stück Watte auf. Anschließend müssen die Kinder versuchen, das Stück Watte durch den Parcour zu pusten.
Eierlauf
Die Kinder werden mit einer kleinen Schaufel oder einem Löffel ausgestattet, neben ihnen befinden sich viele kleine Bälle (oder Zeitungskugeln, Pompons, Murmeln…) und am anderen Ende des Raumes befindet sich ein Topf oder ein Korb. Die MitspielerInnen müssen die Bälle so schnell wie möglich in den Korb befördern, ohne diese zu berühren oder fallen zu lassen.
Jeden Tag in der Wohnung zu verbringen fällt den meisten Kindern und Eltern sehr schwer. Frische Luft und Bewegung sind daher auch in Krisenzeiten sehr wichtig. Daher sollte weiterhin sehr viel Zeit im eigenen Garten, auf der Terrasse oder am Balkon verbracht werden.